Samstag, 5. März 2016

[Rezension] "Wo der Regenbogen anfängt" - Julia Bohndorf

Autorin:  Julia Bohndorf
Titel:      Wo der Regenbogen anfängt

Verlag:    SadWolf Verlag
Umfang:  400 Seiten

Preis Print / Ebook:  14,90 € / 5,49 €

Hier gehts zur Leseprobe



Zum Inhalt:
Maeve und Niamh McKee sind Vollwaisen. Zu allem Überfluss kämpft die elfjährige Niamh gegen Leukämie und ihre 21 jährige Schwester scheidet als Knochenmarkspenderin aus. Die beiden begeben sich auf einen Road Trip von Berlin nach Wicklow in Irland, um Niamh neuen Lebensmut zu geben und vielleicht sogar, in der Heimat ihrer Eltern, einen passenden Spender zu finden.

Die Fruchttüte in der Big Mac Verpackung und der verhedderte Regenschirm in der Bärenfellmütze vor dem Buckingham Palace bilden nur den Anfang von Ereignissen auf einer Reise, die neue Lebensfreude und Zeit zum Lachen und Weinen schenkt.

Doch kurz bevor sich die Reise dem Ende neigt und der quälende Krankenhausalltag wieder Einzug hält, erscheint das personifizierte Glück in Form eines scheinbar fantastischen Wesens vor den Schwestern und benötigt dringend ihre Hilfe ...


Meine Meinung
Als ich von dem Buch hörte, war ich von dem Thema gleich gefesselt. Von dem Schicksal an Leukämie zu erkranken und von dem Gefühl "nichts" tun zu können, da man selbst als Knochenmarkspender nicht in Frage kommt. Ich hatte dann das Vergnügen, mit den beiden Hauptcharakteren Maeve und Niamh ein Protagonisten-Interview zu führen, welches mich sehr bewegt hat.

Leider erkranken jährlich etwa 11.400 Personen in Deutschland an Leukämie (Quelle: www.krebsgesellschaft.de). Mit ihrem Buch möchte die Autorin Julia Bohndorf aufrütteln, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und vielleicht sogar selbst zu helfen - idealerweise durch eine Registrierung und Typisierung bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspende) oder durch den Kauf ihres Buches, denn 15% der Einnahmen gehen an die DKMS.

Maeve und Niamh sind liebenswerte Charaktere und obwohl die Krankheit immer wieder Einfluss auf sie hat, haben sie ihren Mut und den Spaß am Leben nicht verloren. Natürlich haben beide ihre Sorgen, wie die Zukunft aussehen wird, jedoch verkörpern beide eine Stärke, die mich beeindruckt hat. Der Alltag wird am Rande thematisiert und entspricht dem, wie ich mir den Alltag mit der Leukämie vorstelle (Untersuchungen, Krankenhausaufenthalte, ...).

Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf dem Krankheitsbild, den täglichen Hochs und Tiefs und dem Umgang damit. Dies hat die Autorin gut in eine Geschichte verpackt, die einen mitnimmt. Man lernt die Krankheit aus Sicht einer Patientin gut kenne und leidet mit ihnen. Gut gefallen haben mir die eingestreuten Tagebucheinträge der kleinen Niamh, die ihre Sicht auf die Krankheit, die Reise und die Hoffnungen wiedergeben.

Die Reise nach Irland nimmt zwar einen Teil der Geschichte ein, ist aber keinesfalls Hauptthema. Vielmehr wird aufgezeigt, wie anstrengend Reiseaktivitäten im Hinblick auf den Krankheitsverlauf sein können.

Einen kleinen Ausflug in die Fantasy erlaubt sich Julia Bohndorf mit dem Leprechaun, einem Kobold aus der irischen Sage. Dies empfand ich als einen sympathischen Ausflug in die Sagenwelt Irlands. Aber auch dies ist nur ein kleiner Ausflug in eine andere Welt. Ansonsten bleibt die Geschichte sehr auf dem Boden.

Fazit:
Eine sehr bewegende Geschichte über eine Krankheit, die oftmals tödlich endet und eine aufopferungsvolle Geschwisterliebe, die einen emotional packt. Ich wurde sehr gut unterhalten. Auch wenn die Szene mit dem Leprechaun gut eingebunden war, hat mich dies in dem Buch ein wenig gestört. Aus diesem Grund etwas Abzug. Insgesamt aber eine klare Empfehlung, 4 von 5 möglichen Sternen.

Gleichzeitig möchte ich aber auch noch einmal einen Aufruf an Euch richten! Eine Stammzellenspende ist kein Hexenwerk, sondern rettet Leben! Also bitte, lasst euch typisieren und registriert euch bei der DKMS. Andere Leute werden es euch danken!!




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